Profitiert die Wirtschaft von der Ängstlichkeit der Menschen?

Im Interview mit dem Angstforscher Professor Bandelow geht die FAZ dem Thema auf den Grund, wieso es für die Wirtschaft gut ist, wenn Menschen ängstlich sind.

Professor Bandelow geht sogar so weit und meint den Ängstlichen verdanken wir unseren Reichtum. Doch was genau meint er mit dieser Aussage?

Langfristiges Vorausplanen war früher notwendig um nicht zu verhungern, denn geerntet wurde nur einmal im Jahr. Wer also nicht vorgesorgt hat musste verhungern. Diese Angst, zwar nicht mehr nötig um zu überleben, wurde jedoch weitervererbt wie die Angst vor Spinnen.

In Ländern rund um den Äquator, wo damals das ganze Jahr über geerntet werden konnte, gab es solche Ängste nicht. In diesen Ländern geht man heutzutage etwas unbesorgter mit Geld um. Auch wenn wir somit sagen können, dass wir unseren Reichtum den ängstlichen, vorrausschauenden Menschen zu verdanken haben, braucht es jedoch auch die Mutigen um Fortschritt voranzutreiben.

Besonders spannend ist, dass es ein natürliches Verhältnis zwischen Zockern und zurückhaltenden Menschen gibt, welches einer Normalverteilung folgt. Beide werden also in der Wirtschaft gebraucht, jedoch dank der Ängstlichen die ihr Hab und Gut zusammenhalten, sind wir in der Lage mehr und mehr Reichtum anzureichern.

http://www.faz.net/aktuell/wissen/geist-soziales/angstforscher-borwin-bandelow-im-interview-15443684.html